PUR ist die Abkürzung für Polyurethan und bezeichnet einen Kunststoff bzw. ein Kunstharz, der durch Polyadditionsreaktionen entsteht.
Das größte Anwendungsgebiet von Polyurethanen findet sich in der Verwendung als Polyurethanschaumstoff. Sie können aber auch als Gießharz, Formmasse, Faserstoffe, Lacke und Klebstoffe eingesetzt werden.
Einsatz in der Elektrotechnik
In der Elektrotechnik werden Polyurethane hauptsächlich als Mantelwerkstoff für Leitungen verwendet, da sie eine hohe mechanische Belastbarkeit und Beständigkeit gegenüber anspruchsvollen Umgebungsbedingungen ausweisen. PUR wird vor allem dort eingesetzt, wo Kabel stark bewegt, mechanisch beansprucht oder chemisch belastet werden.
Wichtige Eigenschaften von PU
- Hohe mechanische Widerstandsfähigkeit:
PU ist äußerst abriebfest, schnittunempfindlich und besitzt eine sehr gute Reißfestigkeit. Dadurch eignet es sich für die Robotik, mobile Geräte und im Maschinenbau.
- Ausgezeichnete Flexibilität:
PU bleibt auch bei häufigen Biege- und Torsionsbewegungen flexibel und zeigt eine sehr gute Rückstelleigenschaft.
- Gute chemische Beständigkeit:
Hohe Resistenz gegenüber Ölen, Fetten, Kraftstoffen und vielen Lösemitteln. Damit wird PUR in der Industrie, für Werkzeugmaschinen und im Automotive-Bereiche oft eingesetzt.
- Temperaturbeständigkeit:
Je nach Mischung liegt der Einsatzbereich typischerweise zwischen –40 °C und +80 °C. PUR bleibt über einen breiten Temperaturbereich hinweg flexibel.
- Elektrische Eigenschaften:
PUR bietet gute Isoliereigenschaften, wird aber häufiger als Mantelwerkstoff eingesetzt.
Typische Einsatzfelder
- Hochflexible Steuer- und Sensorleitungen
- Leitungen in Energieketten und Robotersystemen
- Geräteleitungen im mobilen Einsatz
- Maschinenbau, Automotive und Werkzeugmaschinen
- Anwendungen mit Öl- oder Kühlmittelkontakt
Einschränkungen
- Nicht halogenfrei, außer bei speziellen Formulierungen
- Höherer Materialpreis im Vergleich zu PVC
- Bei dauerhafter sehr hoher Temperatur begrenzte Lebensdauer
