Die Strombelastbarkeit gibt an, wie viel Strom ein Kabel sicher übertragen kann, bevor es überhitzt und beschädigt wird. Eine falsch dimensionierte Leitung kann daher nicht nur zu einem Leistungsverlust führen, sondern auch zur Brandgefahr werden.
Die Strombelastbarkeit (auch: zulässige Stromdichte) gibt an, wie viel Strom (in Ampere) eine Leitung auf Dauer sicher transportieren kann, ohne zu überhitzen.
Entscheidend ist dabei:
Beispiel: Eine 4-mm²-Solarleitung (z. B. KBE Solar DB+) hat eine Strombelastbarkeit von 57 A, wenn sie frei verlegt wurde.
Es gibt viele Faktoren, die die Strombelastbarkeit beeinflussen. Das sind im Wesentlichen:
Der Querschnitt der Leitung wird in mm² angegeben und wirkt sich indirekt proportional auf den Widerstand aus. Das bedeutet: Je größer der Querschnitt ist, desto geringer ist der Widerstand.
Beispiel: Eine Solarleitung mit einem Leitungsquerschnitt von 6 mm² hat eine höhere Strombelastbarkeit als eine Solarleitung mit 4 mm², weil der Widerstand geringer ist.
Als Faustregel gilt: Verdopplung des Querschnitts ≈ 40 % mehr Strombelastbarkeit
Bei der Verlegung geht es darum, wie gut die entstehende Wärme von den Solarleitungen abgeführt wird. Wird die Wärme schlecht abgeführt, kann es schneller zu einer Überhitzung kommen.
Deswegen gilt: Je schlechter die Wärmeabfuhr, desto niedriger ist die Strombelastbarkeit.
Es gibt unterschiedliche Arten, wie Solarleitungen verlegt werden können:
Die Strombelastbarkeit ist bei Solarleitungen, die frei verlegt wurden, am größten und wird kleiner, je “eingezwängter” das Kabel ist – gebündelte Kabel erhitzen sich gegenseitig.
Für die Solarleitungen können verschiedene Materialien eingesetzt werden.
Bei hohen Temperaturen (z. B. auf Dachflächen) sinkt die Strombelastbarkeit. PV-Leitungen müssen daher UV-beständig und für –40 °C bis +90 °C ausgelegt sein.
Hinweis: Weicht die Umgebungstemperatur Ihrer Solarleitung von der des Herstellers ab, müssen Sie einen Korrekturfaktor bzw. Umrechnungsfaktor zur Berechnung der Strombelastbarkeit einrechnen!
Für die Installation von mehreren Solarleitungen sind Umrechnungsfaktoren (=Reduktionsfaktoren) für die Strombelastbarkeit nach IEC 60364-5-52 zu verwenden.
Bei der Verlegung der Leitung unter der Erde ist die IEC 60364-5-52 Tabelle B52-3 bzw. B52-5, Spalte 7 zu verwenden. Die Werte der Strombelastbarkeit aus der Spalte 7 gelten für die Verlegung der Leitung im Kabelschacht im Erdreich.
Die Leitungen werden in Kabelschächten mit einem Durchmesser von mindestens 100 mm aus Kunststoff, Steingut oder Metall direkt im Erdreich eingebettet, wobei das Erdreich einen spezifischen Erdbodenwiderstand von 2,5 K ∙ m/W und die Tiefe des verlegten Kabelkanals 0,7 m beträgt.
Bei Verlegung der Leitung direkt im Erdreich liegt die Strombelastbarkeit nach der IEC 60364-5-52 etwa 10 % über den Werten aus Spalte 7.
Des Weiteren ist die IEC 60364-5-52 zu verwenden, wenn folgende Abweichungen auftreten:
1. Umgebungstemperaturen des Erdreichs abweichend von 20 °C
2. Wärmewiderstand des Erdbodens abweichend von 2,5 K∗m/W
3. Anzahl der belasteten Adern / Stromkreise ist abweichend
Bei KBE-Elektrotechnik finden Sie eine Vielzahl von Solarleitungen, die speziell für den Einsatz bei PV-Anlagen konzipiert wurden.
Die Solarleitungen von KBE-Elektrotechnik sind mit der europäischen Norm EN 50618 (H1Z2Z2-K), der internationaler Solarleitungsnorm IEC 62930 (IEC 131) und der Norm 2Pfg 1169 /10.2019 (PV 1500-K) gleich 3-fach zertifiziert. Dies garantiert exzellente technische Eigenschaften, hohe Sicherheit und eine lange Lebensdauer von mindestens 25 Jahren.
Bei einer Solarleitung mit einem Leitungsquerschnitt von 6 mm² wird weniger Wärme freigesetzt als bei einer Leitung mit 4 mm² und das Risiko von Überhitzung sinkt.
Für die Solarleitungen von KBE Elektrotechnik finden Sie hier die passenden Tabellen, um die Strombelastbarkeit zu bestimmen.
Zu der richtigen Verlegung gehört auch die Verwendung der passenden Steckverbindungen. Brauchen Sie Hilfe bei der Installation Ihrer Solarleitung? Dann finden Sie in unserem Ratgeber “Die richtige Verlegung von Solarleitungen” viele praktische Tipps dazu.
Eine dauerhafte Überschreitung der Strombelastbarkeit kann zu Überhitzung, Isolationsschäden, Brandgefahr und bis zu 5 % Leistungsverlust pro Meter Leitung führen.
Nein! Normale Kabel sind oft nicht UV- oder DC-beständig. Für PV-Anlagen dürfen Sie nur ausgewiesene Solarleitungen verwenden.
Pro 10 °C über 30 °C sinkt die Belastbarkeit um ca. 5 %.
Ja, aber nur mit geeigneten Steckverbindern und Leitungen mit gleichem Querschnitt.