KUPFERKURS 
06. Oktober 2025
: obere CUN 
932,33
 EUR/100kg
KBE Elektrotechnik GmbH | Symeonstraße 8, 12279 Berlin | GERMANY
+49 (0)30 / 25 208-100

Strombelastbarkeit von Solarleitungen einfach erklärt

Strombelastbarkeit von Solarleitungen
Mai, 2025

Strombelastbarkeit von Solarleitungen einfach erklärt

In diesem Ratgeber erklären wir verständlich, wie Sie die Strombelastbarkeit von Solarleitungen berechnen, welche Faktoren eine Rolle spielen und wie Sie typische Fehler vermeiden können.

Die Strombelastbarkeit gibt an, wie viel Strom ein Kabel sicher übertragen kann, bevor es überhitzt und beschädigt wird. Eine falsch dimensionierte Leitung kann daher nicht nur zu einem Leistungsverlust führen, sondern auch zur Brandgefahr werden.

Was bedeutet Strombelastbarkeit?

Die Strombelastbarkeit (auch: zulässige Stromdichte) gibt an, wie viel Strom (in Ampere) eine Leitung auf Dauer sicher transportieren kann, ohne zu überhitzen. 

Entscheidend ist dabei:  

  • Erwärmung: Jeder Stromfluss erzeugt Wärme – zu hohe Temperaturen schädigen die Isolierung.  
  • Nennstrom vs. Betriebsstrom: Der Nennstrom (z. B. 20 A) darf nicht mit Spitzenlasten verwechselt werden.  

Beispiel: Eine 4-mm²-Solarleitung (z. B. KBE Solar DB+) hat eine Strombelastbarkeit von 57 A, wenn sie frei verlegt wurde.

Eine Person mit Schutzhelm und Sicherheitsweste schreibt auf einem Klemmbrett, während sie Solarmodule einer Außenanlage inspiziert.

Einflussfaktoren auf die Strombelastbarkeit

Es gibt viele Faktoren, die die Strombelastbarkeit beeinflussen. Das sind im Wesentlichen:

Querschnitt der Leitung

Der Querschnitt der Leitung wird in mm² angegeben und wirkt sich indirekt proportional auf den Widerstand aus. Das bedeutet: Je größer der Querschnitt ist, desto geringer ist der Widerstand. 

Beispiel: Eine Solarleitung mit einem Leitungsquerschnitt von 6 mm² hat eine höhere Strombelastbarkeit als eine Solarleitung mit 4 mm², weil der Widerstand geringer ist. 

Als Faustregel gilt: Verdopplung des Querschnitts ≈ 40 % mehr Strombelastbarkeit 

Verlegeart

Bei der Verlegung geht es darum, wie gut die entstehende Wärme von den Solarleitungen abgeführt wird. Wird die Wärme schlecht abgeführt, kann es schneller zu einer Überhitzung kommen. 

Deswegen gilt: Je schlechter die Wärmeabfuhr, desto niedriger ist die Strombelastbarkeit. 

Es gibt unterschiedliche Arten, wie Solarleitungen verlegt werden können: 

  • Einzelleitung frei in der Luft verlegt
  • Einzelleitung an Flächen verlegt
  • Zwei Leitungen berührend an Flächen verlegt
  • Zwei Leitungen im Kabelschacht unter der Erde verlegt
  • Drei Leitungen im Kabelschacht unter der Erde verlegt

Die Strombelastbarkeit ist bei Solarleitungen, die frei verlegt wurden, am größten und wird kleiner, je “eingezwängter” das Kabel ist – gebündelte Kabel erhitzen sich gegenseitig.

Material in der Leitung

Für die Solarleitungen können verschiedene Materialien eingesetzt werden. 

  • Kupfer: Mit ca. 56 MS/m hat es eine höhere Leitfähigkeit als Aluminium (ca. 36 MS/m) und transportiert den Strom schneller.   
  • Aluminium: Ist leichter und günstiger als Kupfer. Aber: um die gleiche Leitfähigkeit wie Kupfer zu erreichen, ist ein größerer Querschnitt notwendig.

Umgebungstemperatur

Bei hohen Temperaturen (z. B. auf Dachflächen) sinkt die Strombelastbarkeit. PV-Leitungen müssen daher UV-beständig und für –40 °C bis +90 °C ausgelegt sein.

Hinweis: Weicht die Umgebungstemperatur Ihrer Solarleitung von der des Herstellers ab, müssen Sie einen Korrekturfaktor bzw. Umrechnungsfaktor zur Berechnung der Strombelastbarkeit einrechnen!

Anwendung der Norm IEC 60364-5-52

Für die Installation von mehreren Solarleitungen sind Umrechnungsfaktoren (=Reduktionsfaktoren) für die Strombelastbarkeit nach IEC 60364-5-52 zu verwenden.

Bei der Verlegung der Leitung unter der Erde ist die IEC 60364-5-52 Tabelle B52-3 bzw. B52-5, Spalte 7 zu verwenden. Die Werte der Strombelastbarkeit aus der Spalte 7 gelten für die Verlegung der Leitung im Kabelschacht im Erdreich

Die Leitungen werden in Kabelschächten mit einem Durchmesser von mindestens 100 mm aus Kunststoff, Steingut oder Metall direkt im Erdreich eingebettet, wobei das Erdreich einen spezifischen Erdbodenwiderstand von 2,5 K ∙ m/W und die Tiefe des verlegten Kabelkanals 0,7 m beträgt.

Bei Verlegung der Leitung direkt im Erdreich liegt die Strombelastbarkeit nach der IEC 60364-5-52 etwa 10 % über den Werten aus Spalte 7.

Des Weiteren ist die IEC 60364-5-52 zu verwenden, wenn folgende Abweichungen auftreten:

1. Umgebungstemperaturen des Erdreichs abweichend von 20 °C
2. Wärmewiderstand des Erdbodens abweichend von 2,5 K∗m/W
3. Anzahl der belasteten Adern / Stromkreise ist abweichend

Eine Nahaufnahme schwimmender Solarmodule auf dem Wasser mit elektrischen Kabeln und Geräten, die entlang einer zentralen Plattform verlaufen.

Tipps zur Auswahl der richtigen Solarleitung für eine optimale Strombelastbarkeit

  1. Die Solarleitung muss für PV-Anlagen geeignet sein. 

Bei KBE-Elektrotechnik finden Sie eine Vielzahl von Solarleitungen, die speziell für den Einsatz bei PV-Anlagen konzipiert wurden. 

  1. Die Solarleitung muss zertifiziert sein. 

Die Solarleitungen von KBE-Elektrotechnik sind mit der europäischen Norm EN 50618 (H1Z2Z2-K), der internationaler Solarleitungsnorm IEC 62930 (IEC 131) und der Norm 2Pfg 1169 /10.2019 (PV 1500-K) gleich 3-fach zertifiziert. Dies garantiert exzellente technische Eigenschaften, hohe Sicherheit und eine lange Lebensdauer von mindestens 25 Jahren.

  1. Den Leitungsquerschnitt richtig dimensionieren 

Bei einer Solarleitung mit einem Leitungsquerschnitt von 6 mm² wird weniger Wärme freigesetzt als bei einer Leitung mit 4 mm² und das Risiko von Überhitzung sinkt. 

  1. Tabellen zur Strombelastbarkeit verwenden 

Für die Solarleitungen von KBE Elektrotechnik finden Sie hier die passenden Tabellen, um die Strombelastbarkeit zu bestimmen. 

KBE Solar DB+

KBE Solar DB

  1. Solarleitungen fachgerecht verlegen

Zu der richtigen Verlegung gehört auch die Verwendung der passenden Steckverbindungen. Brauchen Sie Hilfe bei der Installation Ihrer Solarleitung? Dann finden Sie in unserem Ratgeber “Die richtige Verlegung von Solarleitungen” viele praktische Tipps dazu.

Eine Hand hält zwei Solarpanel-Anschlüsse vor Photovoltaik-Solarpanelzellen.

FAQ – Häufige Fragen zur Strombelastbarkeit

Was passiert bei Überschreitung der Strombelastbarkeit?

Eine dauerhafte Überschreitung der Strombelastbarkeit kann zu Überhitzung, Isolationsschäden, Brandgefahr und bis zu 5 % Leistungsverlust pro Meter Leitung führen.

Kann ich eine normale NYY-Leitung für PV-Anlagen verwenden?

Nein! Normale Kabel sind oft nicht UV- oder DC-beständig. Für PV-Anlagen dürfen Sie nur ausgewiesene Solarleitungen verwenden.

Wie wirkt sich eine hohe Umgebungstemperatur aus?

Pro 10 °C über 30 °C sinkt die Belastbarkeit um ca. 5 %.

Darf ich Solarleitungen an einer PV-Anlage verlängern?

Ja, aber nur mit geeigneten Steckverbindern und Leitungen mit gleichem Querschnitt.

Share:
Alle Ratgeber anzeigen
phone-handsetkeyboardbubblearrow-left